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01.05.2013

Kreislaufwirtschaft: Potenziale stärker nutzen


Dieser Text ist vom 01.05.2013 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Standpunkt von IHK-Vizepräsident Matthäus Niewodniczanski

Die Nachfrage nach Rohstoffen und Energie wächst – weltweit. Die Preise steigen, die Reserven werden immer knapper. Was tun? Sparsam mit dem Material umgehen und so viel wie möglich davon wiederverwerten. So funktioniert – kurz und knapp zusammengefasst – die Kreislaufwirtschaft. Um vor allem Letzteres zu erreichen, also wertvolle Rohstoffe bestmöglich zu recyceln und erneut nutzen zu können, wurde 2012 das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz verabschiedet, das nun seit knapp einem Jahr in Kraft ist. Dessen Ziel ist der umweltverträgliche Umgang mit Abfällen und die Schonung der natürlichen Ressourcen.

Klar ist: Unternehmen, die effizient mit Rohstoffen haushalten, haben bessere Chancen, im Wettbewerb zu bestehen. Schon lange hat daher die Wirtschaft in der Region Trier im Blick, dass die Versorgung auch für die Zukunft sichergestellt werden muss. Viele der vorwiegend kleinen und mittleren Unternehmen setzen nicht nur auf die eigentliche Verwertung, sondern engagieren sich auch in den Bereichen Forschung und Entwicklung, bieten Dienstleistungen und Beratung an. Gerade diese Betriebe brauchen jetzt und in Zukunft faire und verlässliche Wettbewerbsbedingungen.

Doch die Auswirkungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes auf die, die Abfall sammeln, mit ihm handeln, ihn entsorgen – und ebenso auf die Erzeuger – wurden viel zu wenig bedacht. Der Gesetzgeber hat die Chance für mehr Liberalisierung und einen fairen Wettbewerb zwischen Kommunen und privaten Entsorgern versäumt. Zwar lässt das Gesetz zu, dass private Entsorger Wertstoffe aus Privathaushalten verwerten. Doch müssen sie dazu hohe bürokratische Hürden überwinden und nachweisen, dass sie wesentlich leistungsfähiger sind und mit ihrem Service dem Gemeinwohl besser dienen als die Kommune. Dazu werden in der Praxis wohl nur größere Unternehmen in der Lage sein. Und in der Regel bleibt die Kommune am Zug.

Dabei kann eine echte Kreislaufwirtschaft nur gelingen, wenn Städte und Gemeinden, Wirtschaft und Bürger dies als gemeinsame Aufgabe erkennen. Die Zukunft liegt in einer Wirtschaft, die ihre Ressourcen intelligent produziert – mit einer Ökonomie, die Abfall noch viel stärker als Wertstoff nutzt. Die IHK Trier wird sich weiter nach Kräften dafür einsetzen, dieses Ziel zu artikulieren, um es letztlich zu erreichen.

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