Die Eifelstrecke zwischen Trier-Ehrang und Köln war bis zur Zerstörung während der verheerenden Flutkatastrophe im Sommer 2021 die einzige Direktverbindung aus der Region Trier nach Köln. Mangels Elektrifizierung, fehlender Zweigleisigkeit und einer anspruchsvollen Topografie, war die Leistungsfähigkeit der Strecke allerdings bislang stark limitiert. Frühere Versuche zum Neigetechnikeinsatz auf der Strecke haben sich in der Praxis nicht bewährt.
Der infolge der Flut notwendige Wiederaufbau der Strecke hat die einmalige Gelegenheit geboten, die bestehenden Hemmnisse abzubauen und die in Nordrhein-Westfalen bereits vor der Flutkatastrophe beschlossene Elektrifizierung der Strecke auch in Rheinland-Pfalz zu realisieren. Da Zugkreuzungen bislang südlich von Kall nur in Bahnhöfen und den wenigen verbliebenen zweigleisigen Streckenabschnitten erfolgen konnten, gilt es für einen zukunftssicheren Wiederaufbau der Strecke und eine verbesserte Nutzung auch im Schienengüterverkehr, zumindest in Teilstrecken auch die frühere Zweigleisigkeit der Strecke wieder herzustellen und zusätzliche Kreuzungs- und Überholmöglichkeiten zu schaffen. Mittelfristig wäre dann auch Fernverkehr auf der Eifelstrecke vorstell-bar, beispielsweise von Köln über Trier nach Saarbrücken oder Luxemburg oder durch Urlauberzüge über Trier und die Obermoselstrecke nach Frankreich.
Für die Eifelquerbahn Gerolstein-Kaisersesch sollten zügig die seit vielen Jahren laufenden Überlegungen zu einer Reaktivierung abgeschlossen werden. In den vergangenen Jahren konnten wiederholt Gutachten ein ausreichendes Potenzial der Strecke für Personen- und Güterverkehr sowie touristische Verkehre nachweisen. Da auch die 2025 angestoßene Nutzen-Kosten-Untersuchung zu einem positiven Ergebnis gelangt, sollten zügig mögliche Umsetzungsschritte folgen.
Sachstand
Seit dem 16. Juni 2025 können erstmals seit der Flutkatastrophe 2021 wieder durchgehende Züge auf der Eifelstrecke zwischen Gerolstein und Köln verkehren.
Durch die inzwischen gestartete Elektrifizierung der Strecke, deren Abschluss aktuell 2028 vorgesehen ist, wird es auch künftig immer wieder zu Beeinträchtigungen im Zugverkehr kommen. Infolge von Problemen bei der Ausschreibung drohen weitere Verzögerungen.
Aktivitäten
24.5.2022 IHK/HWK Bahnkonferenz "Anschluss nicht verpassen! - Perspektiven Bahnanbindung Region Trier;
IHK-Forderungspapier zu zentralen Projekten im Bereich der Schiene;
Durchführung einer Umfrage zum Thema Schienengüterverkehr in der Region Trier
diverse Gesprächsrunden mit Politik und DB
Forderungen
Zukunftssicherer Wiederaufbau der Eifelstrecke unter Einsatz moderner Technik
Elektrifizierung der Strecke für eine zeitgemäße und verstärkte Nutzung im Güter- und Personenverkehr.
Zweigleisiger Ausbau, mindestens auf relevanten Teilstrecken und Schaffung zusätzlicher Kreuzungs- und Überholmöglichkeiten für eine erhöhte Leistungsfähigkeit der Strecke.
Zeitnahe Entscheidung über Reaktivierung der Eifelquerbahn auf Basis der Ergebnisse des vom ZV SPNV Nord beauftragten Gutachtens.