01.11.2013
Fachkräftesicherung als Zukunftsaufgabe
Dieser Text ist vom 01.11.2013 und könnte inhaltlich veraltet sein.
6. Sparkassen-Tourismusbarometer widmet sich der Herausforderung
„Die demografische Entwicklung wird das Hotel- und Gaststättengewerbe – was die Sicherung von Fachkräften angeht – in den nächsten Jahren vor enorme Aufgaben stellen.“ Mit diesen Worten begrüßte Beate Läsch-Weber, Präsidentin des Sparkassenverbands Rheinland-Pfalz, die Gäste zum 6. Tourismusforum. Knapp 150 Personen aus Tourismus, Politik und Wirtschaft waren nach Budenheim bei Mainz gekommen, um sich über die aktuellen Ergebnisse des diesjährigen Sparkassen-Tourismusbarometers zu informieren. In diesem stehen neben den Trends der Branche vor allem die aktuelle Lage sowie die Perspektiven der Tourismuswirtschaft im Fokus. Als diesjähriger Schwerpunkt der Branchenanalyse wurde das Thema „Fachkräftesicherung für den touristischen Arbeitsmarkt“ untersucht.
SERVICEQUALITÄT: SPITZENPOSITION FÜR RHEINLAND-PFALZ
Fachlich begleitet wurde der Prozess von der dwif-Consulting GmbH mit Sitz in München. Geschäftsführer Prof. Dr. Matthias Feige berichtete daher zunächst über die aktuelle Lage. Neben den Verlusten, die dem verregneten Frühjahr 2013 anzulasten sind, zeichnet sich – laut dem Statistischen Landesamt – ab Mitte dieses Jahres eine allmählich positivere Tendenz ab. Die Zahlen scheinen sich zu verbessern – es lässt sich auf ein zumindest ausgeglichenes Ergebnis zum Ende des Jahres hin hoffen. Besonders erfreulich sei, so Feige, die deutliche Vorreiterrolle des Landes im Bereich Servicequalität. Hier stehe Rheinland-Pfalz im Bundesvergleich an erster Stelle. Positiv stimme ihn zudem, dass die Auslastung kontinuierlich steige und die Zahl der Insolvenzen im Gastgewerbe langfristig leicht sinke. Problematisch seien jedoch die anhaltend sinkenden Umsätze sowie eine deutlich zu geringe Investitionsbereitschaft der Unternehmen.
BESONDERE HERAUSFORDERUNG FÜR DAS GASTGEWERBE
Gutes Personal ist, nach Ansicht von Karsten Heinsohn, Senior-Consultant des dwif, einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren der Zukunft. Dies werde durch den branchenübergreifenden Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter noch verschärft. Besonders das Gastgewerbe stehe dabei aufgrund der schwierigen Rahmen- und Arbeitsbedingungen und dem weniger positiven Image vor einer besonderen Herausforderung. Heinsohn berichtete, dass die Zahl der Auszubildenden in den letzten zehn Jahren stark abgenommen habe. Im Gegensatz dazu sei die Zahl der Ausbildungsabbrecher stetig hoch. Umso überraschender das Ergebnis, dass sich – laut einer repräsentativen Imageumfrage des dwif – mehr als die Hälfte der Jungendlichen zwischen 16 und 20 Jahren vorstellen könnte, im Tourismus zu arbeiten. Dort müsse angesetzt werden, denn auch auf dem Arbeitsmarkt sei die Lage spürbar schwierig. Besonders in ländlichen Regionen spitzt sich die Lage zu. Heinsohn machte deutlich, dass letztlich nur durch Motivationsanreize und einen deutlichen Mehrwert Mitarbeiter gewonnen und auch gehalten werden könnten.
ANPASSUNG DER TARIFVERTRÄGE NÖTIG!
Auch Gereon Haumann, Präsident des Dehoga Rheinland Pfalz, sieht akuten Handlungsbedarf. Anzusetzen sei dabei zum einen an der Qualität der Ausbildung, zum anderen an den Arbeitsbedingungen und Entgelten in den Tarifverträgen. Es sei wichtig, dass diese eingehalten werden. Als drittes Handlungsfeld definierte Haumann das Image des Gastgewerbes. Gemeinsam mit den Wirtschaftskammern, den Schulen und der Politik müsse daran gearbeitet und dieses nach innen und außen kommuniziert werden.
ENGAGEMENT FÜR AUSZUBILDENDE
Wie es in der Praxis läuft, zeigte eine Podiumsdiskussion auf: Dazu waren Marek Gawel, Best Western Premier Bellevue Rheinhotel in Boppard, sowie aus der Region Trier Dirk Melsheimer, Hotel Villa Melsheimer in Reil, und Thomas Pütter, Nells Park Hotel in Trier, geladen. Melsheimer, Gewinner der Auszeichnung „Top-Ausbilder 2010“, berichtete, wie sein Unternehmen auf die abnehmenden Bewerberzahlen reagiere. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter stehe an erster Stelle. Dies bedeute, dass er sich für seine Auszubildenden engagiere: von der Einrichtung einer „Azubi-WG“ bis hin zu einem individuellen Bonussystem. Für das Team der Villa Melsheimer sei die Beteiligung an bundes- und landesweiten Wettbewerben obligatorisch – die dadurch resultierende Motivation unbezahlbar.
Auch für Thomas Pütter ist die Zufriedenheit und Identifikation seiner Mitarbeiter ein Baustein zum Erfolg. Eigens dafür entwickelte der Hotelier aus Trier ein Führungs-Impuls-System, kurz F.I.S. Dabei wurden in einem umfangreichen Maßnahmenkatalog Instrumente zur Führung und Förderung seines Teams festgelegt. Mit dem Konzept „Move up!“, das den 2. Platz in der Kategorie Individualhotels beim Hospitality HR Award 2013 belegte, entwickelte Pütter zusätzlich ein gesondertes Programm zur Förderung seiner Auszubildenden.
Dr. Achim Schloemer, Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, zeigte in seinen Abschlussworten auf, was die Branche zur Wettbewerbsfähigkeit brauche: mutige Unternehmer mit guten Ideen und engagierte Mitarbeiter, die gerne im Gastgewerbe tätig sind.
SERVICEQUALITÄT: SPITZENPOSITION FÜR RHEINLAND-PFALZ
Fachlich begleitet wurde der Prozess von der dwif-Consulting GmbH mit Sitz in München. Geschäftsführer Prof. Dr. Matthias Feige berichtete daher zunächst über die aktuelle Lage. Neben den Verlusten, die dem verregneten Frühjahr 2013 anzulasten sind, zeichnet sich – laut dem Statistischen Landesamt – ab Mitte dieses Jahres eine allmählich positivere Tendenz ab. Die Zahlen scheinen sich zu verbessern – es lässt sich auf ein zumindest ausgeglichenes Ergebnis zum Ende des Jahres hin hoffen. Besonders erfreulich sei, so Feige, die deutliche Vorreiterrolle des Landes im Bereich Servicequalität. Hier stehe Rheinland-Pfalz im Bundesvergleich an erster Stelle. Positiv stimme ihn zudem, dass die Auslastung kontinuierlich steige und die Zahl der Insolvenzen im Gastgewerbe langfristig leicht sinke. Problematisch seien jedoch die anhaltend sinkenden Umsätze sowie eine deutlich zu geringe Investitionsbereitschaft der Unternehmen.
BESONDERE HERAUSFORDERUNG FÜR DAS GASTGEWERBE
Gutes Personal ist, nach Ansicht von Karsten Heinsohn, Senior-Consultant des dwif, einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren der Zukunft. Dies werde durch den branchenübergreifenden Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter noch verschärft. Besonders das Gastgewerbe stehe dabei aufgrund der schwierigen Rahmen- und Arbeitsbedingungen und dem weniger positiven Image vor einer besonderen Herausforderung. Heinsohn berichtete, dass die Zahl der Auszubildenden in den letzten zehn Jahren stark abgenommen habe. Im Gegensatz dazu sei die Zahl der Ausbildungsabbrecher stetig hoch. Umso überraschender das Ergebnis, dass sich – laut einer repräsentativen Imageumfrage des dwif – mehr als die Hälfte der Jungendlichen zwischen 16 und 20 Jahren vorstellen könnte, im Tourismus zu arbeiten. Dort müsse angesetzt werden, denn auch auf dem Arbeitsmarkt sei die Lage spürbar schwierig. Besonders in ländlichen Regionen spitzt sich die Lage zu. Heinsohn machte deutlich, dass letztlich nur durch Motivationsanreize und einen deutlichen Mehrwert Mitarbeiter gewonnen und auch gehalten werden könnten.
ANPASSUNG DER TARIFVERTRÄGE NÖTIG!
Auch Gereon Haumann, Präsident des Dehoga Rheinland Pfalz, sieht akuten Handlungsbedarf. Anzusetzen sei dabei zum einen an der Qualität der Ausbildung, zum anderen an den Arbeitsbedingungen und Entgelten in den Tarifverträgen. Es sei wichtig, dass diese eingehalten werden. Als drittes Handlungsfeld definierte Haumann das Image des Gastgewerbes. Gemeinsam mit den Wirtschaftskammern, den Schulen und der Politik müsse daran gearbeitet und dieses nach innen und außen kommuniziert werden.
ENGAGEMENT FÜR AUSZUBILDENDE
Wie es in der Praxis läuft, zeigte eine Podiumsdiskussion auf: Dazu waren Marek Gawel, Best Western Premier Bellevue Rheinhotel in Boppard, sowie aus der Region Trier Dirk Melsheimer, Hotel Villa Melsheimer in Reil, und Thomas Pütter, Nells Park Hotel in Trier, geladen. Melsheimer, Gewinner der Auszeichnung „Top-Ausbilder 2010“, berichtete, wie sein Unternehmen auf die abnehmenden Bewerberzahlen reagiere. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter stehe an erster Stelle. Dies bedeute, dass er sich für seine Auszubildenden engagiere: von der Einrichtung einer „Azubi-WG“ bis hin zu einem individuellen Bonussystem. Für das Team der Villa Melsheimer sei die Beteiligung an bundes- und landesweiten Wettbewerben obligatorisch – die dadurch resultierende Motivation unbezahlbar.
Auch für Thomas Pütter ist die Zufriedenheit und Identifikation seiner Mitarbeiter ein Baustein zum Erfolg. Eigens dafür entwickelte der Hotelier aus Trier ein Führungs-Impuls-System, kurz F.I.S. Dabei wurden in einem umfangreichen Maßnahmenkatalog Instrumente zur Führung und Förderung seines Teams festgelegt. Mit dem Konzept „Move up!“, das den 2. Platz in der Kategorie Individualhotels beim Hospitality HR Award 2013 belegte, entwickelte Pütter zusätzlich ein gesondertes Programm zur Förderung seiner Auszubildenden.
Dr. Achim Schloemer, Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, zeigte in seinen Abschlussworten auf, was die Branche zur Wettbewerbsfähigkeit brauche: mutige Unternehmer mit guten Ideen und engagierte Mitarbeiter, die gerne im Gastgewerbe tätig sind.