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Motiv: Bagger auf Landfläche (Foto: Andreas Gruhl - Stock.Adobe.com)
(Foto: Andreas Gruhl - Stock.Adobe.com)
  • 20.10.2025

    Entwicklungszusammenarbeit: Engagement deutscher Unternehmen in den Blick nehmen

  • Foto: Jan Heidemanns
    International & Wein

    Jan Heidemanns

    Tel.: 0651 9777-230
    heidemanns@trier.ihk.de

Vor dem Hintergrund vieler geopolitischer Herausforderungen wird die Diversifizierung von Beschaffungs- und Absatzmärkten für deutsche Unternehmen immer wichtiger. Dabei rücken vor allem Schwellen- und Entwicklungsländer verstärkt in den Fokus wirtschaftlicher Kooperationen. Andere – auch europäische – Länder setzen mit strategischer, teils aggressiver Außenwirtschaftspolitik sowie einer engen Verzahnung mit der Entwicklungszusammenarbeit gezielt nationale wirtschaftliche Interessen durch – mit klarer Priorität auf Handel und Investition. In den EU-Ländern fließen durchschnittlich über 30 Prozent der Ausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit den eigenen Unternehmen zu. In Deutschland sind es nach Angaben der OECD nur 11 Prozent. 

Deutschland verzichtet also bisher weitgehend darauf, die finanziellen und personellen Ressourcen der Entwicklungszusammenarbeit systematisch auch für die Interessen der eigenen Wirtschaft einzusetzen. 

Aus Sicht der DIHK sollte jedoch genau das passieren, um beispielsweise bei der Modernisierung der Landwirtschaft oder des Gesundheitswesens in den Zielregionen der Entwicklungszusammenarbeit deutsche Technologie zum Einsatz zu bringen. 

Mehr wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den Partnerländern
Neben den bestehenden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) finanzierten Kooperationen im Bereich „Zusammenarbeit mit der Wirtschaft" haben vor allem bilateral vereinbarte Projekte das Potenzial, zur Ausweitung von Handel und Investition beizutragen. 

Verantwortliche der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in den Partnerländern prüfen ihre Programme bisher im Hinblick auf die sogenannten ESG- (Environmental, Social and Governance) Kriterien. Diesem Vorgehen entsprechend sollten die Programme künftig zusätzlich auf ihre Potenziale für die deutsche Wirtschaft hin analysiert und konzipiert werden. Dabei wird ein gemeinsamer Auftritt als „Team Deutschland" angestrebt, bestehend aus relevanten Akteuren sowohl aus der Außenwirtschaftsförderung als auch der Entwicklungszusammenarbeit. 

Partnerländer setzen sich für mehr Handel und Investitionen ein
Vertreter von Partnerregierungen fordern immer wieder ein Engagement der deutschen Wirtschaft in ihren Ländern ein. Handel und Investitionen sind für viele von ihnen der Schlüssel zu Beschäftigung und nachhaltigem Wohlstand. Daher setzen auch sie sich dafür ein, dass die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ihren Fokus vermehrt auf den Ausbau wirtschaftlicher Kooperationen legt. 

Organisationen der Außenwirtschaft stärken
Viele der gemeinsam durchgeführten Programme könnten ein größeres Engagement deutscher Unternehmen vor Ort ermöglichen, vor allem durch die verstärkte Nutzung unternehmensnaher Instrumente. Dazu gehören insbesondere Unternehmensreisen, Messeteilnahmen, Wirtschaftsveranstaltungen sowie individuelle Unternehmensberatungen.  

Diese Aktivitäten sollten von den Akteuren der Außenwirtschaftsförderung (Auslandshandelskammern, Ländervereinen und Fachverbänden) durchgeführt werden, da sie über die erforderliche Erfahrung und Kompetenz im Bereich von Match-Making-Maßnahmen verfügen. Finanziert werden die entsprechenden Maßnahmen aus den Mitteln der bilateralen Zusammenarbeit des BMZ. Wichtig ist dabei eine enge Abstimmung mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, um Überschneidungen mit dem Instrumentarium der Außenwirtschaftsförderung zu vermeiden. 

 

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