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01.01.2010

Ein Bretone, eine Mühle und viele Früchte des Meeres


Dieser Text ist vom 01.01.2010 und könnte inhaltlich veraltet sein.

Gastronomie-Tipp: Grünhäuser Mühle in Mertesdorf

Er ist Bretone, und das schmeckt und spürt man auch im Restaurant Grünhäuser Mühle in Mertesdorf. Eigentümer und Küchenchef François-Yvon Coignard hat die französische Küche seiner Heimat „mitgebracht“ und macht aus seiner Vorliebe für Fisch und Meeresfrüchte kein Geheimnis. Und das ist gut so. Denn neben köstlicher regionaler Küche „fischt“ der „Maitre de la cuisine“ aus dem Meeresfundus: Hummer, Seezunge, Seeteufel, Riesencrevetten.
Beliebt und längst kein Insidertipp mehr ist das Bretonische Buffet des Hauses. Das ist nicht nur kulinarisch ein Erlebnis, sondern auch zwischenmenschlich. An diesen Abenden wird der Gast vom Chef höchstpersönlich an die Hand genommen: François Coignard füllt Suppenschüsseln, schöpft Muscheln, schneidet Fleisch, gibt Tipps bei der „Qual der Wahl“, erklärt die Speisen und hilft, wenn es mit der Hummer- oder Schneckenzange nicht so recht klappen will. Und als Würze dazu gibt es stets auch eine Prise bretonischen Humors.
Er führt die Grünhäuser Mühle seit 1992 gemeinsam mit seiner Frau Anja, die eine überaus herzliche Gastgeberin ist. Überhaupt stehen in der liebevoll restaurierten Mühle aus der Mitte des 18. Jahrhunderts alle Zeichen auf Wohlfühlen. Gemütlich verwinkeltes Fachwerk und geschmackvolle Dekoration wirken mindestens genauso appetitanregend wie der „Kir Breton“ (Crème de cassis, aufgegossen mit Cidre) vor dem ersten Gang zum Buffet. Doch gut beraten ist, wer sich auch einmal „à la carte“ auf Monsieur Coignard einlässt. Sein „Rezept“ klingt ebenso einfach wie ergreifend: „Mein Motto ist: Gute Produkte einkaufen und gut zubereiten.“ Die Wander- und Lehrjahre hat er längst hinter sich, hat in Frankreich, der Schweiz und etlichen deutschen Häusern gearbeitet. Auch für ein Drei-Sterne-Restaurant.
Doch neben der Koch-Kunst ist ihm vor allem an einem guten Preis-Leistungsverhältnis gelegen. Es soll nicht nur gut schmecken bei ihm, die Gäste sollen auch richtig satt werden und sich dieses gute Essen auch leisten können. Die Speisekarte soll vielfältig sein und auch Kreationen bieten, „die es nicht überall gibt“. Wachtelbrust etwa oder Kalbsnieren oder Froschschenkel. Auch Vegetarier sollen sich nicht verloren fühlen. Zu Recht stolz sein können Anja und François-Yvon Coignard auch auf ihre Kinder-Karte mit Gerichten wie „Hercules“, „Ali Baba“ oder „Ariella“. Groß die Auswahl, klein der Preis. Keine Frage, dass auch der Kinder-Klassiker zu finden ist: Pommes mit Ketchup. Und wie hält der Franzose es mit den Weinen? „Ich bin aus Frankreich. Das muss man akzeptieren. So gibt es natürlich Rosé- oder Rotweine aus meiner Heimat. Aber da wir ja nun an der Ruwer in einem wunderbaren Anbaugebiet leben, sind selbstverständlich viele kleine und große Winzer von hier vertreten.“ Und auch bei den Verdauern wird die deutsch-französische Entente gepflegt: Es gibt den Calvados genauso wie köstliche Brände, etwa aus Köwerich. Im Sommer kann man sich übrigens auch auf der schönen Terrasse niederlassen. Wohlfühlen, genießen – und sich ein klein wenig so wie „Gott in Frankreich“ fühlen.

Ingrid Fusenig

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