01.12.2012
E-Commerce: Stirbt der Handel, sterben die Städte!
Dieser Text ist vom 01.12.2012 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Standpunkt Georg Stephanus
In der Vorweihnachtszeit füllen sich unsere Städte fast täglich mit zahlreichen Menschen, die Geschenke für ihre Familie und Freunde kaufen wollen. Die Menschen strömen in die Innenstädte, weil sie dort das kaufen können, was sie zum Leben benötigen und was das Leben schöner macht – und dies nicht nur zur Adventszeit. Der Einzelhandel, das belegen zahllose Studien, ist der Hauptfrequenzbringer für unsere Citys. Deshalb gilt: starker Handel – starke Stadt; schwacher Handel – schwache Stadt.
In unserer Region gibt es noch viele attraktive Innenstädte, auch in kleineren Gemeinden. Doch mancherorts sind ernste Negativmerkmale, wie längere Zeit bestehende Leerstände von Einzelhandelsimmobilien, nicht mehr zu übersehen. Bisher hat sich das Augenmerk der Industrie- und Handelskammer stark auf die Vermeidung von Einzelhandelsansiedlungen auf der so genannten grünen oder grauen Wiese gerichtet. Und das war auch richtig so! Im vergangenen Jahrzehnt ist dem innerstädtischen Einzelhandel aber eine vollkommen neue Konkurrenz entstanden. Von den einen als dynamische Wirtschaftskraft bejubelt, von den anderen als Gefahr für den traditionellen Handel gefürchtet: der E-Commerce oder Internethandel.
Wenn die heute kleinen Kinder in 20 Jahren einkaufen, werden sie das noch in der Innenstadt tun? Werden sie das überhaupt noch in unseren Innenstädten tun können? Aktuell steht der E-Commerce laut einer Studie des E-Commerce Center Handel (ECC) für jährlich rund 30 Milliarden Euro Umsatz in Deutschland. Umgerechnet auf die Region Trier sind das 175 Millionen Euro – rund sieben Prozent des regionalen Einzelhandelsumsatzes von 2,5 Milliarden Euro. Die Tendenz war in den vergangenen zehn Jahren stark steigend, und wenig spricht dafür, dass der Trend in näherer Zukunft zum Stillstand kommen wird.
E-Commerce ist gerade bei jungen Konsumenten beliebt und bietet zweifelsohne attraktive Aspekte: preisgünstige Produkte, hohe Bequemlichkeit beim Einkauf, Verfügbarkeit von Waren aus aller Welt per Knopfdruck.
Aber wie sagt man in England so treffend: „There is no such thing as a free lunch!“ – es gibt kein Gratis-Mittagessen. Will heißen: Alles hat seinen Preis. Jeder Klick eines Online-Shoppers lässt den Umsatzanteil des stationären Einzelhandels sinken. Der traditionelle, oft inhabergeführte Einzelhandel in unserer Region muss hohe Kosten tragen: hohe Mieten in guten Lagen, teure Ladeneinrichtungen, Löhne für gut qualifiziertes Personal zur Sicherung der Beratungskompetenz. Je mehr Umsatz in das Internet abwandert, desto schwieriger wird es, diese Kosten und einen angemessenen Gewinn zu erwirtschaften. Wenn das aber nicht mehr gelingt, wird sich der Einzelhandel aus den Innenstädten zurückziehen: zuerst die kleinen Geschäfte in den Grundzentren – was teilweise bereits geschehen ist. Später trifft es die Mittelzentren und vielleicht sogar das Oberzentrum.
Was sind uns unsere Städte wert? Das muss jeder Kunde für sich entscheiden. Und er darf sich durchaus schon heute fragen, ob ihm in 20 Jahren eine virtuelle Innenstadt zum Leben reicht.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine besinnliche Vorweihnachtszeit.
In unserer Region gibt es noch viele attraktive Innenstädte, auch in kleineren Gemeinden. Doch mancherorts sind ernste Negativmerkmale, wie längere Zeit bestehende Leerstände von Einzelhandelsimmobilien, nicht mehr zu übersehen. Bisher hat sich das Augenmerk der Industrie- und Handelskammer stark auf die Vermeidung von Einzelhandelsansiedlungen auf der so genannten grünen oder grauen Wiese gerichtet. Und das war auch richtig so! Im vergangenen Jahrzehnt ist dem innerstädtischen Einzelhandel aber eine vollkommen neue Konkurrenz entstanden. Von den einen als dynamische Wirtschaftskraft bejubelt, von den anderen als Gefahr für den traditionellen Handel gefürchtet: der E-Commerce oder Internethandel.
Wenn die heute kleinen Kinder in 20 Jahren einkaufen, werden sie das noch in der Innenstadt tun? Werden sie das überhaupt noch in unseren Innenstädten tun können? Aktuell steht der E-Commerce laut einer Studie des E-Commerce Center Handel (ECC) für jährlich rund 30 Milliarden Euro Umsatz in Deutschland. Umgerechnet auf die Region Trier sind das 175 Millionen Euro – rund sieben Prozent des regionalen Einzelhandelsumsatzes von 2,5 Milliarden Euro. Die Tendenz war in den vergangenen zehn Jahren stark steigend, und wenig spricht dafür, dass der Trend in näherer Zukunft zum Stillstand kommen wird.
E-Commerce ist gerade bei jungen Konsumenten beliebt und bietet zweifelsohne attraktive Aspekte: preisgünstige Produkte, hohe Bequemlichkeit beim Einkauf, Verfügbarkeit von Waren aus aller Welt per Knopfdruck.
Aber wie sagt man in England so treffend: „There is no such thing as a free lunch!“ – es gibt kein Gratis-Mittagessen. Will heißen: Alles hat seinen Preis. Jeder Klick eines Online-Shoppers lässt den Umsatzanteil des stationären Einzelhandels sinken. Der traditionelle, oft inhabergeführte Einzelhandel in unserer Region muss hohe Kosten tragen: hohe Mieten in guten Lagen, teure Ladeneinrichtungen, Löhne für gut qualifiziertes Personal zur Sicherung der Beratungskompetenz. Je mehr Umsatz in das Internet abwandert, desto schwieriger wird es, diese Kosten und einen angemessenen Gewinn zu erwirtschaften. Wenn das aber nicht mehr gelingt, wird sich der Einzelhandel aus den Innenstädten zurückziehen: zuerst die kleinen Geschäfte in den Grundzentren – was teilweise bereits geschehen ist. Später trifft es die Mittelzentren und vielleicht sogar das Oberzentrum.
Was sind uns unsere Städte wert? Das muss jeder Kunde für sich entscheiden. Und er darf sich durchaus schon heute fragen, ob ihm in 20 Jahren eine virtuelle Innenstadt zum Leben reicht.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine besinnliche Vorweihnachtszeit.