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04.07.2024
Diese Hürden müssen noch fallen
Das regionale Konjunkturklima sendet erste Erholungssignale. Was passieren muss, damit es aufwärts geht.
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Dieser Text ist vom 04.07.2024 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Das regionale Konjunkturklima hat seine Talfahrt im Frühjahr gestoppt und sendet erste Erholungssignale. Der IHK-Konjunkturklimaindikator verbesserte sich gegenüber Jahresbeginn um 7 Punkte von 92 auf 99 Zähler (Industrie 96, Handel 94, Dienstleiter 109; Gastgewerbe 90). Damit bewegt sich der Indikator in der Nähe des konjunkturneutralen 100-Punkte-Niveaus, jedoch weiterhin deutlich unterhalb des Vorkrisendurchschnitts von über 120 Zählern. Die Zahlen deuten auf eine erfolgte konjunkturelle Bodenbildung hin und lassen auf ein zaghaftes Wachstum im weiteren Jahresverlauf hoffen.
An der IHK-Konjunkturumfrage vom Frühjahr 2024 haben sich 171 regionale Unternehmen mit rund 20.000 Beschäftigten beteiligt. Erstmals wurde auch das regionale Gastgewerbe in die allgemeine IHK-Konjunkturumfrage einbezogen, nachdem es zuvor Gegenstand einer separaten Befragung war.
Lage weiter eingetrübt, Erwartungen besser
Die regionalen Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage negativer als noch zu Jahresbeginn. 29 Prozent berichten von guten, 49 Prozent von befriedigenden und 22 Prozent von schlechten Geschäften. Daraus ergibt sich ein Saldo aus Positiv- und Negativmeldungen von nur noch +7 Prozentpunkten nach +14 im Januar.
Die Bewertung der Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate fällt gegenläufig zur Lagebeurteilung aus. 17 Prozent erwarten bessere, 57 Prozent gleich bleibende und 26 Prozent schlechtere Geschäfte.
Rückläufige Investitionsplanungen
Die Investitionspläne der regionalen Wirtschaft gestalten sich rückläufig: 25 Prozent der Befragten wollen in den kommenden zwölf Monaten mehr, 40 Prozent gleichviel, aber 35 Prozent weniger investieren. Der Investitionserwartungssaldo fällt damit gegenüber Januar deutlich von -3 auf -10 Prozentpunkte, was eine Hypothek für die weitere wirtschaftliche Erholung darstellt, zumal das Investitionsmotiv der Kapazitätsausweitung nur von 19 Prozent der Unternehmen genannt wird.
Entgegen den rückläufigen Investitionsplanungen gestalten sich die Beschäftigungsabsichten stabil. Dies dürfte auch dem weiterhin in weiten Teilen der Wirtschaft bestehenden Fachkräftemangel geschuldet sein. Ein verhaltener Beschäftigungszuwachs im Jahr 2024 scheint damit möglich.
Herausfordernde Industriekonjunktur
Die industriespezifischen Kennzahlen aus der Konjunkturumfrage geben wenig Anlass zu großem Optimismus. Die Maschinenauslastung ist bei 24 Prozent der Befragten über-, jedoch bei 31 Prozent unterdurchschnittlich. Der entsprechende Saldo aus Positiv- und Negativmeldungen ist damit binnen Jahresfrist von +21 auf -7 Prozentpunkte abgesackt.
Deutlich verschlechtert haben sich die Auftragseingänge in den drei der Umfrage zeitlich vorgelagerten Monaten: 23 Prozent der Produktionsbetriebe verbuchten steigende, 33 Prozent stagnierende und 44 Prozent sinkende Ordervolumina; insbesondere die Inlandskomponente präsentiert sich schwach. Parallel hierzu schmolzen auch die Auftragsbestände weiter ab. Lediglich die Exporterwartungen konnten sich gegenüber der Vorumfrage etwas erholen, bleiben aber immer noch mit einem Minuszeichen versehen.
Mannigfaltige Geschäftsrisiken
Die regionalen Unternehmen sehen sich seit geraumer Zeit mit einer Reihe gravierender Risiken für ihre Geschäftstätigkeit konfrontiert. Die folgenden Gefahren für die eigene Betriebskonjunktur in den kommenden zwölf Monaten werden von jeweils rund der Hälfte der Befragten genannt: Fachkräftemangel, Energie- und Rohstoffpreise, Inlandsabsatz, wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und hohe Arbeitskosten. Sie stellen eine Hypothek für eine mögliche Konjunkturaufhellung dar.