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IHK Trier


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  • 01.09.2023

    Aus dem Ausland für die regionale Wirtschaft

    Den Fachkräftemangel mit internationalem Recruiting bekämpfen

  • Foto: Hanna van de Braak
    Ausbildung

    Hanna van de Braak

    Tel.: 0651 9777-360
    Fax: 0651 9777-305
    vandebraak@trier.ihk.de


Dieser Text ist vom 01.09.2023 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Schon seit 2015 beraten und unterstützen die rheinland-pfälzischen Industrie- und Handelskammern mit ihren Welcome Centern die Mitgliedsbetriebe, die internationale Fachkräfte gewinnen möchten oder diese bereits beschäftigen. Sie beraten zu aufenthaltsrechtlichen Fragestellungen, begleiten die Arbeitgeber bei der Etablierung einer Willkommenskultur und helfen bei der betrieblichen Integration ausländischer Beschäftigter. Die Welcome Center fungieren mit ihren vielseitigen Angeboten vor Ort als Lotsen und unterstützen dabei sowohl Unternehmen als auch ausländische Fachkräfte. Die IHK Trier hat zudem in den letzten Jahren eigene Projekte angestoßen und beteiligt sich bei bestehenden Projekten, um ihre Mitgliedsbetriebe bei der Nachwuchssicherung zu unterstützten.

Auszubildende aus dem Ausland
Die Ausbildungsbetriebe in der Region suchen verstärkt nach jungen Menschen, die eine Berufsausbildung beginnen möchten. Leider entscheiden sich aber immer weniger Schüler in Deutschland für diesen Weg. Im Ausland wiederum genießt die duale Ausbildung eine hohe Anerkennung. Für viele ausländische junge Menschen ist daher der Gedanke sehr attraktiv, eine Ausbildung in Deutschland zu absolvieren und anschließend hier zu arbeiten. Damit ein solcher Schritt für beide Seiten – Ausbildungsbetrieb und Auszubildender – erfolgreich verläuft, müssen Voraussetzungen erfüllt und Vorbereitungen getroffen werden. Die IHK Trier unterstützt Mitgliedsbetriebe bei der Auszubildendengewinnung im Ausland und hilft bei der Integration in den Betrieb und in die Berufsschule.

Köche aus Indonesien
In diesem Jahr beginnen bereits zum zweiten Mal indonesische junge Menschen im Rahmen eines Projekts eine gastgewerbliche Ausbildung in der Region Trier. Für das Ausbildungsjahr 2024/2025 sollen wieder Auszubildende aus Indonesien gewonnen werden. Wichtig dabei ist die intensive Vorbereitungsphase im Indonesien. „Die Kandidaten werden in einem Auswahlverfahren geprüft, auf die Ausbildung vorbereitet und auf B2-Sprachniveau geschult.“ beschreibt Andreas Gosche Berufsbildungspartnerschaft Langzeitexperte und Projektkoordinator der IHK in Indonesien das Konzept. Die Kooperationspartner im Ausland unterstützen die Kandidaten bei der Vertragsschließung und dem Visaprozess und sorgen somit für schlanke Prozesse, von denen der Ausbildungsbetrieb profitiert. Die jungen Menschen bereiten sich ein Jahr auf den Ausbildungsstart vor und bringen eine hohe Motivation mit. Aber auch die Ausbildungsbetriebe müssen Anforderungen erfüllen. „Hier vor-Ort sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, dass die Auszubildenden gut in Deutschland ankommen können“ sagt Ulrich Schneider, Geschäftsführer Ausbildung der IHK Trier. „Das können Mentoring-Programme sein, die über eine Patenschaft mit erfahrenen Kollegen oder durch Tandems mit anderen Auszubildenden umgesetzt werden.“ Zudem muss der Ausbildungsbetrieb eine angemessene Unterkunft für die Auszubildenden organisieren und den weiteren Spracherwerb durch entsprechenden Freiraum unterstützen. Die einmaligen Projektkosten liegen zwischen 2.500 und 3.500€. Ein sehr wichtiger Akteur ist die Berufsschule. Nicht nur weil sie als dualer Partner für den schulischen Teil der Ausbildung verantwortlich sind, sondern weil sie darüber hinaus weitere Angebote für die Zielgruppe erstellen. Das fängt bei zusätzlichen Sprachförderangeboten an und hört bei Integrationsmaßnahmen mit freizeitlichem Charakter auf. „Die Lehrkräfte bringen sich mit hohem zeitlichem Aufwand bei diesem Thema ein. Das ist nicht selbstverständlich und hilft den Azubis ungemein“. sagt Schneider.

Marokkanische Mechaniker und Fachinformatiker aus Nepal

Die Erfahrungen, die mit dem „Indonesien-Projekt“ gemacht wurden, fließen nun in ein neues Projekt mit der Auslandshandelskammer in Marokko ein. Im Rahmen eines von der Deutschen Industrie- und Handelskammer initiierten Pilotprojektes werden sechszehn junge Marokkaner für die Metallbranche vorbereitet. „Die Kriterien der Vorqualifikation sind die gleichen wie beim Indonesien-Projekt. Über Onlineschulungen werden wir und unsere Partner die Kandidaten auch aus Deutschland auf die Zeit hier vorbereiten“. sagt Schneider. Sieben Betriebe haben sich bereits für den ersten Durchlauf des Projektes, der im Sommer 2024 startet, registriert. Dann kann es auch sein, dass vermehrt junge Menschen aus Nepal ihre Ausbildung in der Region starten. Die IHK Trier hat auch eine Ausbildungspartnerschaft mit dem Nepal Secretariat of Skills and Training gestartet, um Ausbildungsbetrieben aus der Region den Zugang zu den vorqualifizierten Nepalesen zu ermöglichen und den jungen Menschen die Chance auf eine Ausbildung zu geben. Einer der Berufe, die auf großes Interesse in Nepal stößt, ist der Fachinformatiker. Ein Beruf, für den Unternehmen in der Region händeringend Auszubildende suchen. „Wir investieren viel Zeit in diese Projekte, denn wir glauben, dass sie einen echten Mehrwert für unsere Betriebe darstellen“. Zeigt sich Schneider optimistisch. Das Engagement der IHK Trier wird zudem durch die Nikolaus Koch Stiftung finanziell unterstützt.


Fachkräfte aus dem Ausland
Auch an Fachkräften mangelt es in der Region. Es ist ein anhaltendes Problem, das viele Branchen und alle Regionen betrifft und die Unternehmen vor große Herausforderungen bei der Besetzung offener Stellen stellt. Mit Fachkräften aus dem Ausland versuchen viele Betriebe ihren Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern zu decken und eine vielfältige Belegschaft zu fördern. Dieser Prozess bringt jedoch bürokratische Herausforderungen mit sich und benötigt eine sorgfältige Planung und Anpassung an unterschiedliche kulturelle Hintergründe und Arbeitsbedingungen, um eine erfolgreiche Integration der internationalen Fachkräfte zu gewährleisten. Die IHK Trier bietet hierzu den Mitgliedsbetrieben eine umfassende und individuelle Beratung an.

Internationale Fachkräfte mit UBAconnect gewinnen
Eine spannende Möglichkeit ist „UBAconnect“. Projektleiterin Rieke Albrecht erklärt: „Dieses Service-Angebot richtet sich an Unternehmen, die Verstärkung benötigen und daran interessiert sind, eine Person mit ausländischem Berufsabschluss zunächst befristet zu beschäftigen und bei der Nachqualifizierung zu unterstützen. Im Rahmen dieser sogenannten Anpassungsqualifizierung hilft das Unternehmen der Person, sich ihre teilanerkannte ausländische Qualifikation voll anerkennen zu lassen, und gewinnt diese so perspektivisch auch als neue Fachkraft.”

So profitieren die teilnehmenden Unternehmen: Im Rahmen einer Anpassungsqualifizierung werden vorher definierte Inhalte vermittelt und somit das Ziel einer vollen Berufsanerkennung verfolgt. Das Unternehmen kommt auf diesem Weg in Kontakt mit einer Fachkraft, mit der Option diese längerfristig an das Unternehmen zu binden. Zugleich hat das Unternehmen die Chance, die Fachkraft im jeweiligen Unternehmensumfeld kennenzulernen, sie für die Aufgabenbereiche passend zu qualifizieren und schon einmal zu testen, ob die Zusammenarbeit funktioniert. Um mitzumachen, müssen sich interessierte Unternehmen lediglich unverbindlich in die UBAconnect Datenbank eintragen. Dabei werden auch die jeweiligen Berufe angegeben, in denen eine Fachkraft gesucht wird. Die IHK Trier nimmt Kontakt zu den Unternehmen auf, wenn eine geeignete Fachkraft gefunden werden konnte. Das Service-Angebot UBAconnect wird vom Projekt „Unternehmen Berufsanerkennung“ gemeinsam mit der IHK Trier bereitgestellt. Registrierung und Teilnahme sind für Unternehmen gänzlich kostenfrei. Weitere Informationen und Registrierung: www.ubaconnect.unternehmen-berufsanerkennung.de

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