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IHK Trier


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  • 01.07.2022

    Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit

    IHK-Wirtschaftsforum zeigt Chancen und Herausforderungen auf

  • Foto: Dr. Matthias Schmitt
    Standortpolitik

    Dr. Matthias Schmitt

    Tel.: 0651 9777-901
    Fax: 0651 9777-505
    schmitt@trier.ihk.de


Dieser Text ist vom 01.07.2022 und könnte inhaltlich veraltet sein.
Um den Klimawandel zu stoppen, kommt dem raschen Ausbau erneuerbarer Energien samt Versorgungsinfrastruktur und Speicherkapazitäten eine zentrale Bedeutung zu. Durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat das Motiv der Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von Energieimporten aus Ländern, ihre machtpolitischen Interessen gewaltsam durchzusetzen versuchen, rasant an Bedeutung gewonnen – von einer „Zeitenwende“ ist die Rede. Gleichzeitig bleibt es aus Sicht der Wirtschaft weiterhin die zentrale Herausforderung, engagierten Klimaschutz und die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschlands miteinander in Einklang zu bringen. Wie dies gelingen kann, diskutierten IHK-Präsident Peter Adrian, Staatssekretär Andy Becht, DIHK-Außenwirtschaftschef Dr. Volker Treier, Dr. Torsten Henzelmann (Managing Director Central Europe bei der Roland Berger GmbH) und Jan Niewodniczanki (Geschäftsführer Technik und Umwelt der Bitburger Braugruppe GmbH) anlässlich des diesjährigen IHK-Wirtschaftsforums, unter Moderation von IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jan Glockauer. Das Wirtschaftsforum wurde gemeinsam von der IHK Trier und der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz in einem hybriden Veranstaltungsformat durchgeführt. 100 Interessierte hatten sich für eine Teilnahme in Präsenz im IHK-Tagungszentrum angemeldet, weitere 40 Personen schalteten sich digital zu.

Genehmigungsprozesse beschleunigen

Präsident Peter Adrian betonte gleich zu Beginn: „Die Wirtschaft steht hinter den beschlossenen Sanktionen gegen Russland und dem beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien.“ Um dies zu erreichen, sei es unerlässlich, Bürokratie abzubauen und Genehmigungsprozesse zu beschleunigen. Damit die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland dabei nicht unter die Räder komme, sei es notwendig die zentralen Klimaschutzmaßnahmen, wie CO2-Bepreisung, grenzüberschreitend zu koordinieren.
Auch Dr. Volker Treier forderte die Einrichtung eines internationalen Klimaclubs, da ansonsten carbon leakage und eine Erosion der Wettbewerbsfähigkeit drohe. „Wir wollen und müssen die Erderwärmung stoppen, dabei aber den richtigen, effizienten Weg wählen“, plädierte Peter Adrian. Dem stimmte Staatssekretär Andy Becht zu: „Zur Nachhaltigkeit gehört auch immer die ökonomische Facette. Wir sollten Vertrauen in Wettbewerbsmechanismen und Innovationen haben, wenn wir die Energiewende erfolgreich gestalten wollen.“

Nachhaltigkeitsstrategien als Chance für Unternehmen
Für Dr. Torsten Henzelmann bieten Nachhaltigkeitsstrategien zahlreiche Chancen für die Unternehmen. Es gelte zudem die immensen Kosten des Klimawandels, gerade auch für Deutschland, zu begrenzen. Die globale Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels sei unbedingt erforderlich und unser Land besonders gefordert, da es einen hohen CO2-Verbrauch pro Kopf der Bevölkerung aufweise. „Nachhaltiges Wirtschaften zahlt sich für Unternehmen aber auch zunehmend aus: Kunden sprechen darauf an, was die Umsätze erhöht, die Arbeitgeberattraktivität steigt, es erhöht sich die Resilienz und nicht zuletzt lassen sich auch die Finanzierungskosten senken“ war sich Dr. Torsten Henzelmann gewiss.
Umfangreiche Anstrengungen in Sachen Nachhaltigkeit hat die Bitburger Braugruppe bereits unternommen, wie Jan Niewodniczanski in seinem Vortrag aufzeigte: „Wir konnten seit 2008 unsere CO2-Emissionen um 61,5 Prozent senken. Seit Ende 2020 produziert die Bitburger Braugruppe klimaneutral.“ Ein wichtiges Element der betrieblichen Nachhaltigkeitsstrategie sei – neben den erforderlichen technischen Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs – die Einbindung der Belegschaft. So gebe es insgesamt 15 Nachhaltigkeitsmanager in der Firma aus verschiedenen Unternehmensbereichen, die mit dafür gesorgt hätten, dass Nachhaltigkeit zu einem zentralen Aspekt in der gesamten Wertschöpfungskette geworden sei. Weitere Impulse erhalte man durch die Mitarbeit in einem Netzwerk mittelständischer Unternehmen aus dem Nahrungsmittelbereich, die sich ebenfalls engagiert mit diesem Thema auseinandersetzten.

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