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IHK Trier


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 (Foto: stock.adobe.com - magele-picture)
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  • 11.05.2023

    IHK-Umfrage sieht die Industrie in zunehmend schwierigem Fahrwasser - insgesamt stabiles Niveau

  • Foto: Dr. Matthias Schmitt
    Standortpolitik

    Dr. Matthias Schmitt

    Tel.: 0651 9777-901
    Fax: 0651 9777-505
    schmitt@trier.ihk.de

„Die regionale Wirtschaft hat sich im Frühjahr weiter stabilisiert und konnte wohl eine Rezession vermeiden, sendet aktuell aber kaum Wachstumssignale aus. Dafür ist das derzeit schwierige Umfeld aus steigenden Zinsen, wachsender Bürokratie, Fachkräftemangel und hohen Energiepreisen verantwortlich“, gibt sich der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier Jan Glockauer überzeugt.

Nach dem jähen Absturz des IHK-Konjunkturklimaindikators auf einen historischen Tiefstand von 67 Punkten im Herbst 2022 hatte dieser sich in einer kräftigen Gegenbewegung bis Jahresbeginn auf 101 Punkte erholt. Seitdem legte er jedoch nur um weitere 4 Zähler auf aktuell 105 Punkte zu (Industrie 100; Handel 103; Dienstleistungsgewerbe 112) und signalisiert damit eine von der Tendenz her stagnierende Wirtschaftsleistung. An der IHK-Konjunkturumfrage vom Frühjahr 2023 haben sich über 130 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungssektor mit etwa 19.000 Beschäftigten beteiligt.

Die regionalen Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage – wie bereits zu Jahresbeginn – überwiegend als zufriedenstellend. 35 Prozent berichten von guten, 53 Prozent von befriedigenden und lediglich 12 Prozent von schlechten Geschäften. Der Blick auf die kommenden 12 Monate fällt durchwachsen aus. 17 Prozent Optimisten stehen 28 Prozent Skeptiker gegenüber. Damit ergibt sich ein negativer Geschäftserwartungssaldo von -11 Prozentpunkten, was jedoch eine leichte Verbesserung gegenüber der Vorumfrage bedeutet, als der Saldo bei -19 Prozentpunkten lag.

„Was wir neben der Aufhellung bei den Geschäftserwartungen noch auf der Haben-Seite verbuchen, sind eine moderat positive Umsatzentwicklung der regionalen Unternehmen sowie leicht expansive Investitions- und Beschäftigungsplanungen. Wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht weiter eintrüben, könnte es im weiteren Jahresverlauf für positive Wachstumswerte reichen, ausgemacht ist das aber noch nicht“, sagt IHK-Chefvolkswirt Matthias Schmitt.

Wieder in schwierigerem Fahrwasser sieht sich laut IHK die regionale Industrie, die von den finanziellen und bürokratischen Herausforderungen der Energiepolitik sowie dem zunehmenden Protektionismus im globalen Maßstab besonders betroffen ist. Nur 15 Prozent der Betriebe des Produzierenden Gewerbes erwarten mittelfristig bessere Geschäfte, während 31 Prozent eine rückläufige Betriebskonjunktur befürchten.

„Die Auslastung der Produktionskapazitäten ist zwar immer noch überdurchschnittlich, aber gegenüber der Vorumfrage rückläufig; gleiches gilt für den Auftragsbestand. Auch die Auftragseingänge – aus dem In- und Ausland – gingen in den vergangenen Monaten deutlich zurück. Pessimistische Exporterwartungen komplettieren das Bild eines derzeit stotternden Konjunkturmotors in der Industrie“, erläutert Matthias Schmitt.

„Was branchenübergreifend starke Kopfschmerzen bereitet, ist die Fachkräftelücke. Mittlerweile bewerten 70 Prozent der Befragten den Fachkräftemangel als wesentlichen Risikofaktor für ihre Betriebskonjunktur. Damit steht er sogar vor den Energiepreisen, die aktuell noch 55 Prozent der Betriebe – nach 79 Prozent vor einem Jahr – sorgen. Die IHKs in Rheinland-Pfalz liegen mit ihrem Aktionsplan Fachkräfte, der die Unternehmen bei der Arbeitskräftesicherung unterstützt, also direkt am Puls der Betriebe“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Glockauer.

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