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IHK Trier


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  • 13.05.2025

    Herausforderungen benennen – Lösungen entwickeln

    Erster länderübergreifender Branchentreff der Weinwirtschaft in Trier

  • Foto: Albrecht Ehses
    Wein & Tourismus

    Albrecht Ehses

    Tel.: 0651 9777-201
    ehses@trier.ihk.de

Mehr als 100 Gäste aus Weinwirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verwaltung kamen in der IHK Trier zum Branchentreff der Weinwirtschaft zusammen. Eingeladen hatten die IHK und der Bundesverband der Deutschen Weinkellereien e.V. gemeinsam mit dem Verband Deutscher Sektkellereien, dem Bundesverband Wein und Spirituosen International sowie erstmals mit Partnern aus Luxemburg, darunter das Weinbauinstitut (Institut Viti-Vinicole).

Wirtschaftlicher Druck und politische Unsicherheiten

In seiner Begrüßung zeichnete Thomas Loosen, Vorsitzender des IHK-Weinausschusses, ein deutliches Bild: Die Weinbranche steht wirtschaftlich massiv unter Druck – steigende Produktionskosten, Inflation und Kaufzurückhaltung belasten die Betriebe. Besonders kritisch seien die unberechenbaren US-Strafzölle, die vor allem den Export traditioneller Rebsorten wie Moselriesling gefährden. Zudem erschwere eine zunehmend regulierungsgeprägte Alkoholpolitik auf EU-Ebene den differenzierten Umgang mit Wein als Kulturgut. Kampagnen wie Wine in Moderation und VITAEVINO seien daher wichtiger denn je und verdienten stärkere Unterstützung.

EU-Weinpaket und Weichenstellungen

Martine Hansen, Ministerin für Landwirtschaft, Ernährung und Weinbau in Luxemburg, warb für eine verstärkte länderübergreifende Kooperation und die Nutzung gemeinsamer Potenziale in Weinwirtschaft und Tourismus. Christine Schneider, Mitglied des Europäischen Parlaments, informierte über die Arbeit der neuen EU-Kommission und die Einrichtung einer „High-Level-Group Wein“, die im sogenannten „Weinpaket“ erste Maßnahmen für den Sektor formuliert hat. Wirtschafts- und Weinbauministerin Daniela Schmitt aus Rheinland-Pfalz forderte konkret umsetzbare Fördermaßnahmen, Bürokratieabbau und mehr unternehmerischen Freiraum, etwa durch eine praxisgerechte Etikettierung und gezielte Exportförderung.

Wissenschaftlicher Impuls: Handlungsdruck und Perspektiven

Prof. Dr. Ulrich Fischer, Leiter des Instituts für Weinbau und Önologie am DLR Rheinpfalz, stellte die Ergebnisse einer aktuellen Branchenbefragung vor. Sie zeigen deutlich: Der Weinbau steht vor tiefgreifenden Strukturveränderungen – Stilllegung, Anbaustopp oder Rotationsbrache gewinnen an Relevanz. Notwendig sei eine grundsätzliche Verbesserung der Rahmenbedingungen: weniger Bürokratie, gezielte Beratung – auch für Betriebsaufgaben –, sowie eine stärkere Verzahnung mit Tourismus und Auslandsmärkten. Nur mit einer klaren, zeitgemäßen Ausrichtung könne der Weinbau wieder an Dynamik gewinnen. Politik und Branche müssten dafür gemeinsam die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um Innovationen, unternehmerische Eigenverantwortung und Zukunftsperspektiven zu fördern.

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