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IHK Trier


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  • 07.10.2022

    Der Schienengüterverkehr und Eifelstrecke im Fokus

    Der Schienengüterverkehr und Ausbau der Eifelstrecke standen im Fokus der Herbst-Sitzung des IHK-Ausschusses für Verkehrs- und Logistik beim Gerolsteiner Brunnen.

  • Foto: Wilfried Ebel
    Standortpolitik

    Wilfried Ebel

    Tel.: 0651 9777-920
    Fax: 0651 9777-505
    ebel@trier.ihk.de

Die Schwerpunktthemen Schienengüterverkehr und Ausbau der regionalen Bahninfrastruktur standen im Mittelpunkt der Herbst-Sitzung des IHK-Ausschusses für Verkehr und Logistik, zu der Ulrich Rust, Geschäftsführer Technik beim Gerolsteiner Brunnen, die Gäste rund um den Ausschussvorsitzenden Wolfgang Groß-Elsen begrüßte. Wie Rust bei einer kurzen Unternehmenspräsentation verdeutlichte, spielen gerade auch die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz für den Betrieb eine herausragende Rolle, weshalb der Brunnen hier auch eine Vorreiterrolle anstrebt und eine CO2-Reduktion entlang der gesamten Lieferkette. Um künftig auch die von der Politik geforderte CO2-Neutralität der Transporte zu gewährleisten, gewinne der Schienengüterverkehr für den Brunnen zunehmend an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund engagiert sich das Unternehmen auch intensiv für den leistungsfähigen Ausbau der Eifelstrecke.

Ziele Bund beim Schienengüterverkehr sehr ambitioniert:

Das der Schienengüterverkehr auch bei anderen Betrieben an Bedeutung gewinnt, bestätigt auch der zur Sitzung eingeladene Leiter der Abteilung Verkehr und Straßen im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz (MWVLW), Michael Puschel. Die Anfragen von Unternehmen beim Ministerium bezüglich Investitionen im Bereich Schienengüterverkehr haben demnach in den letzten Jahren zugenommen.  Mit Blick auf die Zielsetzung der Bundesregierung, bis 2030 25 Prozent des gesamten Güterverkehrs klimafreundlich auf der Schiene zu transportieren, gelte es allerdings noch erhebliche Herausforderungen zu stemmen und noch sei unklar, wie die Umsetzung erfolgen soll. Eine alternative Güterzugstrecke zum Mittelrheintal sieht er hierbei als eine wichtige Voraussetzung an.
Wiederaufbau Eifelstrecke und mögliche Erweiterung

Beim Wiederaufbau der Eifelstrecke, der auf ministerieller Ebene federführend vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität (MKUEM) aber auch vom MWVLW begleitet wird, setze man sich für einen leistungs- und zukunftsfähigen Wiederaufbau der Strecke ein und begrüße die beschlossene Elektrifizierung. Um die zügige Inbetriebnahme der Strecke nicht zu gefährden, stehe man der Forderung eines durchgehenden zweigleisigen Ausbaus der Strecke zum jetzigen Zeitpunkt eher skeptisch gegenüber, da dies im Gegensatz zum Wiederaufbau ein umfassendes Planverfahren erfordern würde. Einer zeitlich nachgelagerten, abschnittsweisen Erweiterung der Strecke um ein zweites Gleis stehe man aber durchaus offen gegenüber. Die erforderlich Abschnitte müssten dazu auf Basis des geplanten Betriebsprogramms festgelegt werden. Um eine spätere Erweiterung zu vereinfachen, werde die Elektrifizierung der Strecke so geplant und baulich umgesetzt, dass sie mit einem möglichen zweiten Gleis kompatibel ist. Auch in den Kreuzungsbahnhöfen werde man mit Blick auf den Güterverkehr auf eine ausreichende Nutzlänge hinwirken. 

IHK-Umfrage verdeutlicht Herausforderungen beim Schienengüterverkehr

Die anschließende Diskussion verdeutliche, dass die Verlagerung von Gütern auf die Schiene keineswegs ein Selbstläufer ist und neben den gerade auch in der Region Trier bestehenden Restriktionen im Bereich der Schieneninfrastruktur, auch ein akuter Mangel an Lokomotiven, Lokführern und verfügbaren Trassen derzeit für Engpässe sorgt. Auch die von Wilfried Ebel, Leiter Verkehr und Digitalisierung in der IHK Trier, vorgestellten Ergebnisse der im Sommer durchgeführten IHK-Unternehmensumfrage zum Schienengüterverkehr bestätigen dies. Nur etwas mehr als fünf Prozent der befragten Unternehmen führen heute bereits Gütertransporte auf der Schiene durch, weniger als ein Drittel der restlichen Betriebe kann sich vorstellen, künftig zumindest eventuell die Schiene für Gütertransporte zu nutzen. Die Hauptgründe, die einer Nutzung der Schiene bisher im Wege stehen, sind nach Angaben der Unternehmen der fehlende eigene Gleisanschluss (19,8 %) oder aber fehlende Gleisanschluss beim Kunden (14,3 %) sowie die mangelnde Flexibilität des Gütertransports auf der Schiene (14,3 %). Genannte Hauptgründe für die Nutzung der Schiene sind die Einhaltung von Nachhaltigkeitszielen, der Klimaschutz und Preisgründe.
Losgelöst vom Schwerpunktthema Schiene gab IHK-Hauptgeschäftsführer, Dr. Jan Glockauer, den Ausschussmitgliedern im Rahmen der Sitzung einen Einblick in die IHK-Arbeit bezogen auf die aktuellen Herausforderungen der Wirtschaft durch Gas- und Energiekrise sowie Fachkräftemangel. Über die Logistik und Nutzung des Schienengüterverkehrs beim Gerolsteiner Brunnen informierte zum Abschluss Roland Keul, Leiter Logistik beim Gerolsteiner Brunnen. Bei einer Betriebsführung durch Verladung, die Lagerhallen und das Kompaktlager konnten sich die Teilnehmer anschließend ein Bild von den Abläufen im Logistikbereich machen, der mit rund 100 Mitarbeitern in drei Schichten  bis zu 300 Lkw pro Tag abfertigt.

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