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IHK Trier


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Motiv: Gruppenfoto Podiumsteilnehmer (Foto: Thewalt - Trier)
(Foto: Thewalt - Trier)
  • 14.07.2022

    Branchentreff 2022 - Eine Chance für neue Rebsorten!

  • Foto: Albrecht Ehses
    Wein & Tourismus

    Albrecht Ehses

    Tel.: 0651 9777-201
    Fax: 0651 9777-965
    ehses@trier.ihk.de


Der Branchentreff der Weinwirtschaft, zu dem die IHK und der Bundesverband der Weinkellereien jährlich einladen, beschäftigte sich in diesem Jahr mit innovativen und nachhaltig hergestellten Weinen. Mehr als 70 Teilnehmer tauschten sich über Qualität, Geschmack und Marktakzeptanz der neuen und robusten Rebsorten aus. In seinen einleitenden Worten machte Dr. Dirk Richter, Vorsitzender des IHK-Weinausschusses, deutlich, dass die Politik mit dem „Green Deal“ auf europäischer Ebene und der „Farm-toFork“-Strategie in Verbindung mit dem Aktionsplan der ökologischen Produktion Land- und Weinwirtschaft vor erhebliche Herausforderungen stelle. „Bis 2030 soll der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln um die Hälfte reduziert und mindestens 25 Prozent der Rebflächen sollen ökoklogisch bewirtschaftet werden“, erläuterte Richter und forderte zugleich realistische und praktikable Rahmenbedingungen. Nachhaltigkeitsüberlegungen seien wichtig und Ziel führend, müssten aber zugleich unternehmerisches Handeln sichern.
Walter Reineck vom Weinbauministerium in Mainz bewertete die neuen pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (Piwis) als einen Mosaikstein zu mehr Nachhaltigkeit im Weinbau. Inzwischen sei die Forschung so weit, dass die notwendige Pflanzenschutzmenge zur Ertragssicherung bei den Piwis auf ein Drittel der bei herkömmlichen Rebsorten üblichen Dosis reduziert werden könne. Aus Sicht der Forschung gelten die neuen Rebsorten bereits als Weine der Zukunft. Dies verdeutlichte Professor Ruth Fleuchaus vom Studiengang Weinmarketing und Management der Hochschule Heilbronn in ihrem Vortrag. Die neuen Weine träfen den Zeitgeist und entsprächen den Bedürfnissen moderner Verbraucher. „Der Wunsch nach verantwortungsvollem Genuss wächst zunehmend, auch beim Weineinkauf“, war sich die Professorin sicher. Qualität und Geschmack müssten stimmen, dann würde die umweltschonende Erzeugung zum Zusatznutzen für den Konsumenten.
In der Podiumsrunde und einer von Achim Rosch vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel kommentierten Verkostung wurde deutlich, dass die neuen Pionierweine definitiv Marktreife erreicht haben und mit ausgereiften Geschmacksprofilen punkten können. Alexander Rittlinger, Weinkellerei Reh-Kendermann, Bingen, bewertete die Listung seines Cabernet Blanc bei Rewe als wichtigen Schritt zur richtigen Zeit. Er sah den Lebensmittelhandel als bedeutenden Multiplikator bei der Sensibilisierung weiterer Verbraucherschichten. Von erfolgreichen Kundengesprächen wusste auch Martin Koch, Weingut Abthof, Hahnheim, zu berichten, der sich seit vielen Jahren dem Piwi-Anbau widmet und eigene Weinlinien für die Direktvermarktung aufgebaut hat. In der Diskussion wurde deutlich, dass die Branche mit dem Markteintritt der neuen Rebsorten noch ganz am Anfang steht, da die Fläche mit rund drei Prozent nur einen kleinen Teil der gesamten Rebfläche in Deutschland abdeckt. Es wurde aber für die Zukunft ein anhaltender Aufwärtstrend erwartet.

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