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IHK Trier


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  • 01.11.2016

    Vom Aufstehen und Fallen

    Ein Trierer Student findet nach zwölf Semestern sein Glück in der Ausbildung

  • Foto: Petra Scholz
    Ausbildung

    Petra Scholz

    Tel.: 0651 9777-320
    Fax: 0651 9777-305
    scholz@trier.ihk.de


Dieser Text ist vom 01.11.2016 und könnte inhaltlich veraltet sein.
In Poloshirt und Jeans öffnet Michael Felix Fischer die Tür. Nur ein kleiner Flur trennt sein Büro vom lauten Produktionsbereich. Unter einem Dach mit Fräsen, Robotern und Lackiermaschinen liegt ein leichter Staub in der Luft; es riecht nach Metall, Lacken und Lösungsmitteln. Genau das ist es, was für ihn die Ausbildung bei MPS Sägen in Wasserliesch so spannend macht.
 
Noch vor wenigen Monaten hatte er sich seinen Berufsweg ganz anders vorgestellt: Im feinen Anzug, am Schreibtisch einer repräsentativen Anwaltskanzlei, wo Klimaanlagen statt Industriefräsen im Dauerbetrieb laufen. Nach dem Abitur entschied er sich daher zunächst für den für ihn logischen Schritt. Er studierte Jura an der Universität Trier. Zwölf Semester hielt er durch, dann quälte er sich durch das Staatsexamen. Das war der Punkt, der ihn zum Umdenken brachte.

Schon seit längerem hatte er an seiner Studienwahl gezweifelt. Aber aufgeben? „Das ist nicht so einfach“, sagt Fischer. Niemand möchte sich schließlich eingestehen, dass der Weg, den man bis dorthin verfolgt hat, der falsche war.

Mut für den Neuanfang
Das Studium abzubrechen werde zunächst oft als Scheitern empfunden, sagt Petra Scholz, Ausbildungsplatzvermittlerin der IHK Trier. „Das stimmt aber nicht“, sagt sie. „Es ist 'nur' das Eingeständnis, nicht gleich den passenden Weg ins Berufsleben gefunden zu haben. Man muss Mut haben, einen Neuanfang zu wagen – aber dann ist der Blick wieder nach vorne gerichtet.“ Michael Felix Fischer hatte den Mut. Er wandte sich an Scholz.
Um Studienabbrecher ideal beraten zu können, kooperiert die IHK Trier mit regionalen Partnern. In einem persönlichen Gespräch stellten sie fest, dass eine Ausbildung der passendere Weg für ihn ist. Mit MPS Sägen fanden sie auch gleich den geeigneten Betrieb. Nur vier Wochen später bezog der angehende Industriekaufmann sogar schon sein neues Büro. Fischer ist mit seiner Entscheidung überglücklich. Vor allem mit den Arbeitsbedingungen und seinen neuen Aufgaben ist er sehr zufrieden. „Mir wird hier viel zugetraut und ich darf eigene Projekte leiten. Das motiviert mich“, berichtet er.

Auch Geschäftsführer Martin Pott lobt seinen neuen Auszubildenden in den höchsten Tönen und sieht den Studienabbruch als großen Pluspunkt. „Junge Menschen mit seinem Werdegang sind wesentlich reifer, zielorientierter und leistungsfähiger. Wir sehen sie von Beginn an als vollwertige Mitarbeiter“, sagt Pott. Er selbst ist ausgebildeter Industriekaufmann und sieht universitäre Abschlüsse nicht als entscheidendes Einstellungskriterium. „Zeugnisse werden oft überbewertet, was zählt ist der Mensch, der dahinter steckt. Die Qualifikation kommt meist im Betrieb selbst“, erzählt er. Fischer lächelt, als er das Lob seines Chefs hört. Dass seine Arbeit wertgeschätzt wird, macht ihn besonders glücklich. Stolz zeigt er die Verpackungen, für die er selbst einen neuen Lieferanten gefunden hat. Er hat hier seinen Traumjob gefunden, fernab von dem, was er eigentlich immer wollte.



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