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01.12.2016

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Dieser Text ist vom 01.12.2016 und könnte inhaltlich veraltet sein.

IHK-Willkommenslotse bringt Unternehmen und Flüchtlinge zusammen

Das Telefon steht bei Larson Arend selten still – immer mehr Betriebe suchen seinen Kontakt. Denn seit August hilft er als IHK-Willkommenslotse kleinen und mittleren Unternehmen bei Fragen rund um die Beschäftigung von Flüchtlingen weiter. Und da gibt es viele, wie Arend weiß: „Vor allem die rechtlichen Aspekte führen immer wieder zu Nachfragen.“ Zwar seien viele Unternehmen – gerade im ländlichen Raum – bereit, Flüchtlinge zu beschäftigen, doch die Verunsicherung sei nach wie vor groß, auch die Bürokratie schrecke hin und wieder ab. Bei Arend sind sie an der richtigen Stelle: Er kann nicht nur die rechtlichen Fragen beantworten, sondern vermittelt auch den passenden Kontakt, beispielsweise zur Ausländerbehörde, Arbeitsagentur oder Job-Center. „Oft sind Unternehmer unsicher, was der jeweilige Status eines Flüchtlings genau bedeutet: Wie lange darf dieser bleiben? Kann ich ihn für längere Zeit einstellen? Ist er mobil?“, sagt Arend. Wo findet ein Unternehmen überhaupt einen passenden Kandidaten, wo unterstützende Angebote wie Ausbildungsbegleiter oder Deutschförderungen, welchem Niveau entsprechen die Vorkenntnisse des Flüchtlings für deutsche Verhältnisse? Auch die kulturellen und religiösen Hintergründe werfen oft Fragen auf – bei all diesen Anliegen vermittelt Arend.

Informationsabende für Unternehmen

Neben der telefonischen Beratung fährt Arend in die Betriebe, fragt bei Ausbildungsbetrieben mögliche Praktika, Einstiegsqualifizierungen und Ausbildungsplätze ab, steht auf Ausbildungsmessen Rede und Antwort und veranstaltet Informationsabende – beispielsweise speziell für Unternehmen aus der Industrie am 13. Dezember 2016 im Tagungszentrum der IHK (Interessierte können sich gerne melden).

Doch natürlich sind die Unternehmen nur die eine Seite der Medaille. „Ich arbeite bereits mit zwei Flüchtlingsklassen an der Berufsbildenden Schule für Gewerbe und Technik Trier und der Berufsbildenden Schule in Saarburg zusammen“, berichtet Arend. Hier werden Flüchtlinge im Alter von 18 bis 25 Jahren geschult. Parallel geht gerade ein Projekt der Volkshochschule an den Start, das 15 Afghanen auf dem Weg in die Ausbildung unterstützt. Daneben wenden sich zahlreiche ehrenamtliche Betreuer an den Willkommenslotsen, außerdem melden sich viele Flüchtlinge selbst bei ihm. „Mittlerweile gibt es eine Art Mund-zu-Mund-Propaganda unter den Flüchtlingen. Diejenigen, denen ich schon weiterhelfen konnte, empfehlen mich ihren Bekannten weiter“, erzählt Arend. Viele Flüchtlinge, die zu ihm kommen, sind schon etwas länger in Deutschland und verfügen über grundlegende Deutschkenntnisse. „Das ist gut“, sagt Arend, „denn nach wie vor sind Deutschkenntnisse in vielen Fällen der Knackpunkt.“

Sprachkenntnisse bessern sich

Rund 90 Prozent der Flüchtlinge, die Arend gesprochen hat, sind Männer – aus Syrien, Afghanistan, Pakistan, Eritrea oder dem Iran. „Die meisten suchen generell ein Praktikum oder eine Ausbildungsstelle, um hier Fuß zu fassen“, sagt Arend. „Sie wollen sich einbringen.“ Zwar ist jeder Vermittlungsprozess mit vielen Akteuren, Problemen und einigem Aufwand verbunden, doch Arend ist sich sicher: „Die Integration von Flüchtlingen in Unternehmen wird uns in den kommenden Jahren begleiten.“ Noch stelle sie Unternehmen vor enorme Herausforderungen, aber sie biete auch die Chance, neue Potenziale zur Fachkräftesicherung zu erschließen. Arend: „Das Sprachniveau der Flüchtlinge wird sich von Jahr zu Jahr verbessern – damit steigt auch die Zahl der geeigneten Kandidaten.“


Willkommenslotsen werden im Rahmen der Programmes „Passgenaue Besetzung – Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen bei der passgenauen Besetzung von Ausbildungsplätzen sowie bei der Integration von ausländischen Fachkräften“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.


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